Nach dem wir uns im letzten Jahr viel mit dem Thema «Share the good» beschäftigt haben und viele Facetten davon neu kennen lernen und einüben durften, möchten wir uns in diesem Jahr auf einen anderen Bereich fokussieren. In den nächsten Monaten wer-den wir uns unter dem Motto «be hope» auf vielfältige Weise mit unserer Hoffnung auseinandersetzen.
Ganzheitliche Hoffnung
Im letzten Jahr haben wir, in der Vorbereitung auf das Retraiten-Wochenende im Ländli, das Buch «Kirche ist Mission» von Roland Hardmeier (2020) gelesen. Darin zeigt er einen Ansatz für die Mission auf, der aus dem Alten und Neuen Testament kommt. Dabei sieht er die Mission als ein Werk von Gott und uns Menschen als Teilhaber an dieser Mission. Oder anders aus-gedrückt: «Es geht Gott um die Welt, und um seine geliebte Welt zu gewinnen, bedient er sich der Gemeinde. Sie ist daher Gottes Missionsinstrument und von ihrem Wesen her missionarisch.» (Reimer 2009:140) Drei wichtige Aspekte der Mission werden ausgearbeitet, die sich auf Augenhöhe zueinander befinden. «- Wir werden weiterhin evangelisieren und zum Glauben an Jesus Christus rufen. Es wird uns völlig klar sein, dass es nur in der Bindung an die Person Jesu und in seiner Nachfolge Heil gibt. […] – Wir werden uns für soziale Gerechtigkeit einsetzen. […] Wir werden guten Werken und dem gesellschaftlichen und politischen Engagement ihren rechtmäßigen Platz einräumen und durch eine energische Spiritualität die Welt verändern. – Wir werden uns vermehrt für die Bewahrung der Schöpfung engagieren. Wir werden keinen Widerspruch darin finden, uns für die Rettung einzelner Menschen und für den Erhalt der Umwelt einzusetzen. Im Gegenteil: Mit unserem Engagement für den Erhalt des natürlichen Reichtums der Erde werden wir unsere Liebe zum Schöpfer demonstrieren und gleichzeitig auf die Neuschöpfung hinweisen, auf die wir so sehnlich hoffen.» (Hardmeier 2020:315). Als Chile wo bewegt sehen wir diese Aufteilung als eine w i c h t i g e Entwicklung in unserem Engagement. Daher werden wir in Zukunft auch darauf achten, wie wir unsere Hoffnung teilen. Ganz praktisch teilen wir als FEG unseren Glauben unter anderem im Alphalive oder durch die Ideen, die wir im MyFriends-Kurs kennen lernen können. Gerechtigkeit fördern wir zum Beispiel im Märt27 oder durch die Kinderkleiderbörse Buntspächt. Zudem bewahren wir als gate27 die Schöpfung, indem wir einen Teil von unserem Strom selbst herstellen. In diesem Jahr wollen wir noch weitere Ideen entwickeln, wie wir in den drei Bereichen wachsen können.
Schwerpunkt im Jahr
Für das kommende Jahr haben wir in der Retraite vom 19. November zusammen mit dem Leiterrat und den Bereichsleitenden weitere Gedanken gewälzt, wie wir unsere Vision erreichen können: «Wir bewegen uns auf andere zu, weil wir viel Gutes zu teilen haben.» Wir möchten, dass mehr Menschen von unserer Hoffnung erfahren und dass sie diese auch persönlich annehmen können. Es ist die Hoffnung der ganzheitlichen Botschaft des Evangeliums, die Liebe Gottes, die uns befähigt und uns antreibt, so wie die Zuversicht auf das schon angebrochene Reich Gottes. Wir wollen mutig Hoffnung teilen und achtsam umgehen mit Menschen, denen wir begegnen. Dabei wollen wir für ihr Leben relevant sein und uns zu unserem Glauben bekennen, damit viele Menschen bei uns Hilfe finden und durch uns Jesus kennen lernen.
Aussicht auf das Jahr
Als erster Höhepunkt im neuen Jahr findet am 29. Januar der Hoffnungs-Gottesdienst statt. In diesem werden wir die Hoffnungsprojekte vorstellen. Diese Projekte sind eine Möglichkeit, die Hoffnung, die wir haben, nicht nur im Ausland mit unseren globalen Mitarbeitenden zu teilen, sondern auch hier in der Schweiz. Zudem planen wir, euch unser langfristiges globales Engagement vorzustellen. In diesem Jahr haben wir vor, einen «Just People»-Kurs von StopArmut durchzuführen. StopArmut ist der schweizer Arbeitszweig von «micah global». Weitere Ideen für dieses Jahr arbeiten wir in den Schwerpunkten aus. Ich freue mich auf all diese spannenden Herausforderungen und ermutigenden Anlässe im nächsten Jahr. Vertrauen wir auf Gottes Wirken im kommenden Jahr. Wir dürfen sicher sein, dass Gott jeden von uns in unseren persönlichen Herausforderungen wahrnimmt, denn er ist ein Gott, der uns sieht.
«Du bist der Gott, der mich sieht.» Genesis 16,13- Jahreslosung 2023
Für die Operative Leitung, Patrick Eschenlohr
Literatur
Hardmeier, Roland 2020. Kirche ist Mission: Auf dem Weg zu einem ganz-heitlichen Missionsverständnis. Edi-tion IGW, Band 2. 2. Auflage Cuxhaven: Neufeld Verlag.Reimer, Johannes 2009. Die Welt um-armen: Theologische Grundlagen ge-sellschaftsrelevanten Gemeindebaus. 1., Edition. Marburg an der Lahn: Fran-cke-Buch.